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ZVEH-Jahrestagung 2025: Energiewende als Wirtschaftsfaktor vorantreiben

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Die ZVEH-Jahresversammlung findet in diesem Jahr in Saarbrücken statt.
Quelle: pixabay

Bei der diesjährigen ZVEH-Jahrestagung vom 11. bis 13. Juni in Saarbrücken kamen im Rahmen der Mitgliederversammlung rund 150 Delegierte der e-handwerklichen Organisation zusammen. Neben den Sitzungen der Fachbereiche standen auch die Wahl eines neuen Vizepräsidenten, die Öffentliche Festveranstaltung sowie die Verleihung der E-Markenpartner-Preise auf der Tagesordnung. Zur ZVEH-Jahrestagung sind traditionell hochrangige Vertreter aus Elektroindustrie und -Großhandel, aus anderen Organisationen und befreundeten Verbänden eingeladen.

Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war – neben der Verleihung der E-Markenpartner-Preise – die Öffentliche Festveranstaltung am 12.06. Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), nutzte die Eröffnungsrede zur Festveranstaltung in der Congresshalle Saarbrücken für einen Appell an die Bundesregierung und die Partner aus dem dreistufigen Vertrieb wie auch für eine Standortbestimmung in Bezug auf die E-Handwerke.

Neue Impulse für die Energiewende

In seiner Rede ging der ZVEH-Präsident auf den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung ein und fand lobende Worte für geplante Maßnahmen wie die Senkung der Energiepreise, den Ausbau der Stromnetze oder auch die Förderung von Elektromobilität. "Der Energiewende kann das die benötigten Impulse geben", so Stefan Ehinger, der auch auf den Beitrag der E-Handwerke in Bezug auf den Transformationsprozess hinwies: "2024 trugen die rund 50.000 e-hand-werklichen Betriebe mit der Installation von 357.000 Photovoltaik-Anlagen, 260.000 Speichern, 160.000 Wärmepumpen, 310.000 Ladestationen und 377.000 Ladepunkten ganz erheblich zum Fortschritt der Energiewende bei. Wenn also jemand von sich behaupten kann, einen wichtigen Beitrag zu Deutschlands Weg in die Klimaneutralität zu leisten, dann sind das die E-Handwerke."

Um den Hochlauf nicht zu gefährden, mahnte Ehinger in Richtung Politik jedoch eine verlässliche Ordnungspolitik sowie klare Marktsignale in Bezug auf den künftigen Transformationsprozess an. Dabei sprach er sich auch für ein Festhalten an der CO2-Bepreisung aus:

"Es kann nicht sein, dass CO2-basierte Energieträger die Umwelt verschmutzen, Steuervorteile und andere, nicht tarifäre Vorteile genießen und so Wettbewerbsvorteile erhalten. Das ist falsch verstandene Technologieoffenheit!"

Gleichzeitig verlieh der ZVEH-Präsident seiner Sorge Ausdruck, dass der von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche angekündigte Bau neuer Gaskraftwerke und die geplante Abschaffung des sogenannten "Heizungsgesetzes" mit einer Rückabwicklung der Energiewende einhergehen könnten. "Denn solche Ankündigungen", warnte er mit Verweis auf den Wirtschaftsfaktor "Energiewende", "fördern Attentismus und hemmen Investitionen in klimafreundliche Technologien."

Dreistufigen Vertrieb zukunftsfähig aufstellen

Stefan Ehinger adressierte auch die Partner aus Elektroindustrie und Elektro-Großhandel und warb dafür, das Erfolgsmodell des dreistufigen Vertriebs gemeinsam fit für die Zukunft zu machen. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass der Schlüssel für eine zukunftsfähige und erfolgreiche E-Branche darin liegt, den vorhandenen "Datenschatz" zu nutzen, um neue Strategien und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Er schloss daher mit der Einladung an Großhandel und Industrie, das neue digitale "operating system" gemeinsam mit den E-Handwerken zu gestalten.

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