Änderungen der ETS 6.3.0 im Überblick

Michael Critchfield gibt uns einen genaueren Einblick in einige der Änderungen, die mit der ETS6.3.0 eingeführt wurden.
Die ETS6.3.0 ist da und bringt viele Verbesserungen mit sich. In diesem Beitrag geht es vorrangig um die Änderungen beim Öffnen eines bestehenden Projekts, der Anzeige von Geräten in einem Projekt und Alternativen zur manuellen Bearbeitung von Filtertabellen.
Öffnen eines bestehenden Projekts
Wenn ich, wie im unten stehenden Beispiel, ein bestehendes Projekt öffne, werde ich nach dem Projektkennwort gefragt. Wenn ich mir aber nicht die Mühe machen möchte, das Passwort jedes Mal erneut einzugeben, gibt es jetzt einen hilfreichen „Projektpasswortmanager“.
Wenn diese Funktion aktiviert ist, muss das Projektkennwort nur noch einmal eingeben werden und die ETS6.3.0 merkt sich das Passwort für die nächste Anmeldung. Dies sorgt beim Öffnen, Archivieren und Exportieren von Projekten für Zeitersparnis.
Um diese Funktion zu aktivieren, klicken Sie auf „Mehr erfahren“.
Folgende Voraussetzungen gibt es:
- Ich muss online und eingeloggt sein.
- Ich muss die ETS-App 'Project Password Manager' lizenziert haben.
- Ich muss ETS6.3.0 oder höher auf allen meinen PCs verwenden.
- Ich muss die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) auf der KNX ID aktiviert haben.
Betrachtung eines Devices innerhalb eines Projekts
Wenn ich mir ein Gerät in meinem Projekt ansehe, haben wir erneut die Darstellung von Gruppen aktualisiert, die mit Objekten verknüpft sind. Wir haben viele Rückmeldungen zur ETS6.2.2 erhalten und in der ETS6.3.0 einen neuen Ansatz gefunden, der allen Anforderungen gerecht wird.
Die neue Ansicht ist komprimiert und besteht aus zwei verschiedene Spalten - eine für die Beschreibung und eine für alle Gruppenadressen.
- Die Spalte „Verknüpft mit“ zeigt den Kontext der sendenden Gruppe an.
- Wenn einzelne Standardgruppen verknüpft sind, wird der Gruppenname angezeigt. Über eine Einstellung kann der Benutzer auch festlegen, dass der Haupt- und der mittlere Gruppenname angezeigt werden.
- Wenn eine Gruppe verknüpft ist, die Teil einer Gebäudefunktion ist, wird der Kontext dieser Gruppe angezeigt, einschließlich Funktionsname, Funktionstyp und Funktionsort.
- In der Spalte Gruppenadressen werden alle verknüpften Gruppen angezeigt, beginnend mit der sendenden Gruppe.
Wenn ich mir eines der Geräte in meinem Projekt genauer ansehe, erkenne ich ein Warnsymbol und in der Seitenleiste Eigenschaften kann ich die Erklärung zu diesem Symbol sehen. Das Gerät, das ich hier habe, ist „unregistriert“, was nicht nur bedeutet, dass dieses Gerät noch nicht KNX-zertifiziert ist, sondern, dass es noch nicht einmal den KNX-Zertifizierungsprozess begonnen hat. Die ETS6.3.0 warnt mich, dass die Kompatibilität mit diesem Gerät nicht gewährleistet ist.
In diesem Fall sind meine Möglichkeiten mit einem solchen Device begrenzt. Ich kann Parameter ändern, Gruppen verknüpfen und dieses Device herunterladen, aber ich kann keine weiteren Kopien davon erstellen. Als „Device-Tester“ kann mich der Device-Hersteller jedoch dazu einladen, alle Optionen freizuschalten.
Änderungen bei der manuellen Bearbeitung von Filtertabellen
Wenn Sie weiter nach Änderungen in der ETS6.3.0 suchen, werden Sie feststellen, dass die manuelle Bearbeitung von Filtertabellen nicht mehr möglich ist. Der Grund dafür ist, dass die manuelle Bearbeitung mit zunehmender Größe und Komplexität der Topologien immer unzuverlässiger wurde. Manuelle Einträge wurden vergessen oder übersehen, was zu Problemen während der Laufzeit führte. Als Folge wurden viele Koppler überschrieben, um immer zu routen. Um eine effiziente und sichere Inbetriebnahme von KNX zu gewährleisten und weil es seit einiger Zeit bessere Alternativen gibt, ist die manuelle Bearbeitung der Filtertabelle nicht mehr möglich.
Alternativen zur manuellen Bearbeitung von Filtertabellen
Um zu verstehen, welche Alternativen es zur manuellen Filtertabellenbearbeitung gibt, müssen Sie zunächst verstehen was manuelle Filtertabelleneinträge bewirken. Die ETS verwaltet automatisch alle Filtertabellen für alle Koppler innerhalb eines Projekts. Sie analysiert ständig welche Gruppenadressen welche Geräte in Ihrem Projekt erreichen müssen, je nachdem, wo sie verknüpft sind. Manuelle Bearbeitungen waren erforderlich, wenn eine Gruppe zum Beispiel eine Visualisierung erreichen sollte, die dem Projekt normalerweise nicht bekannt ist.
Eine bessere Alternative, die seit vielen Jahren bekannt ist, ist die Verwendung von Dummy-Geräten. Dabei handelt es sich um Geräte in Ihrem Projekt, die nicht tatsächlich installiert sind. Sie ermöglichen die Verknüpfung von Gruppen und dadurch wird die ETS angewiesen, Filtertabellen entsprechend zu setzen und die Gruppen durch die erforderlichen Koppler dorthin zu bringen, wo der Dummy sein würde, d.h. für die Visualisierung verfügbar.
Eine viel schnellere Alternative ist jedoch die Verwendung von sicheren Tunneln auf IP-Schnittstellen/Routern. Hier können Sie Gruppen in großen Mengen „assoziieren“ und müssen keinerlei Rücksicht auf die Objektgröße nehmen. Übergeben Sie einfach alle benötigten Gruppen auf der Registerkarte „Zuordnungen“ eines sicheren Tunnels und die ETS6.3.0 erledigt den Rest.
Fazit
In ETS6.3.0 haben sich viele Dinge geändert, auf die wir in zukünftigen Artikeln noch genauer eingehen werden. In der Zwischenzeit sind Sie herzlich eingeladen, die aufregende neue Welt der ETS6.3.0 selbst zu erkunden, unsere Kanäle für weitere Informationen zu abonnieren und intelligente Haus- und Gebäudelösungen mit KNX in Betrieb zu nehmen.
Dieser Beitrag erscheint mit freundlicher Genehmigung der KNX today und ist erstmalig erschienen auf www.knxtoday.com
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